Werke aus der Serie "Erdspuren"

Zu den "Erdspuren", denen ein ganzer Katalog gewidmet wurde, schreibt die freie Journalistin und Autorin Birgit Kahle im Vorwort:
„»Erdbilder« nennt Ibrahim Coskun seine zwischen 1997 und 1999 entstandenen Arbeiten. Das ist sein ganz persönlicher Arbeitstitel, offiziell trägt kaum eines seiner Werke einen Namen. »Ich bin wie damals, in meiner Kindheit, auf der Suche nach Strukturen von Erde, nach dem, was sie vor mir geheim hält.« Hin und wieder gelingt es ihm, eines dieser Rätsel zu entschlüsseln. Dann bekommt der Begriff »Erde« auf der Leinwand eine haptische Qualität, wird dreidimensional, lebendig. Ein Strudel von Sehnsüchten öffnet sich dem Betrachter, dessen stärkster Sog ein Verlangen nach Berührung ist. Ahnend, dass unter der Anmut der Farben noch ein anderer, metaphysischer Schatz liegt.“

Birgit Kahle betont nicht zuletzt den „politischen Status quo“ der Werke: „Entvölkerte Dörfer, verwaiste Häuser ‒ Coskun skizziert ein Kurdistan, das, sollten die Verhältnisse sich nicht ändern, ausschließlich Geisterstädte beherbergt. Ruinen aus Stein und versteinerte heimatlose Seelen. Hasspotenzial satt für unzählige Generationen.“ Diese Diagnose, so muss man sagen, ist heute aktueller denn je!

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Werke aus der Serie "Farbspuren"

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Werke aus der Serie "Versteinerte Lieder"

Der Kunsthistoriker Tayfun Belgin über die "Versteinerten Lieder":
"Neben den Architekturbildern, die zumeist antike Ruinen oder durch Nebelschleier gesehene Reste von baulichen Ensembles zeigen, finden wir Werke, die sich intensiv dem einst bevorzugten Baustoff dieser Region widmen: den Steinen. Sie wirken wie große steinerne Figuren, die ihre Sprache verloren haben und uns Betrachter fragend anschauen, dem Anschein nach sind es versteinerte Äußerungen. Es ist ein kleiner emotionaler Schritt unsererseits, in diesen Steinbildern einen geschichtlichen Kosmos zu verspüren, der sich auf das lange, bisweilen von großem Leid geprägte anatolische Leben bezieht. Ein Blues, der heute noch nachwirkt, in der Sprache, in der Musik, im Alltag."

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